Verbesserung > Zum Kriterium der »Korrigierbarkeit« bezüglich der organischen Logik

Geistige oder motorische Fähigkeiten und entsprechende Medien mit organischer Logik sind zwar im Prinzip verbessernd umformbar, Korrekturversuche können jedoch auch die Gefahr einer Verschlechterung mit sich bringen. Für den Subprozess der Verbesserung bezüglich Medien mit organischer Logik ist viel Zeit und persönlicher Einsatz notwendig. Diese Ressourcen sind knapp. Dadurch ist die Korrigierbarkeit von einmal geformten organischen Medien wie Sprachgebrauch, persönlicher Gestik oder Wissenskonzepten als theoretisch oder motorisch schematisiertes Wissen eingeschränkt. Aus diesem Grund bleiben viele Menschen ohne größere Korrekturen vorzunehmen, an ihren einmal produzierten, der organischen Logik zugehörigen Medien-Schemata haften.

Dem Kriterium der Korrigierbarkeit entspricht das adaptive Potential von Design durch eine fehlerfreundliche Gestaltung von Interaktionen. Hierzu gehört die Erleichterung der Registrierung eines Fehlers ebenso wie die Ermöglichung seiner Korrektur.

Beispiel für das adaptive Potential von Design

Oft ist es schwieriger die Programmplätze eines Fernsehgeräts einzugeben, als spielerisch ein Computerprogramm zu erlernen. Da die Tasten einer TV-Fernbedienung doppelt belegt sind oder die Anzeige plötzlich wieder verschwindet, kann ein Nutzer seinen Fehler nicht mehr zurückverfolgen und muss den Vorgang ‚auf gut Glück‘ nochmals wiederholen. Dagegen sind gute Programme so aufgebaut, dass sie dem Nutzer Schritt für Schritt ein Feedback durch die Monitoranzeige geben und dadurch falsche Eingaben schnell zu registrieren und auch zu korrigieren sind. Im Zuge des Aufkommens von Personalcomputern entschieden sich viele Menschen, die wenig von Computertechnik verstanden, aber den Computer als Werkzeug nutzen wollten, für Apple Computer, weil diese ein Interface anboten, das dem Nutzer einen spielerischen Einstieg erleichterte und ihm die Befürchtung nahmen, durch irgendwelche versehentlich falschen Eingaben Fehler im System auszulösen. In der Folge erneuerten andere Hersteller ihr Interface-Design entsprechend.

Der Einsatz von Spiegeln im Tanzunterricht hilft dabei, Bewegungsfehler am eigenen Körper zu überprüfen und zu korrigieren. In vielen sportlichen Disziplinen werden zu diesem Zweck heute Filmaufnahmen, Messdaten und Computerprogramme eingesetzt. Diese Hilfsmittel im Sinne des adaptiven Designs unterstützen den Sportler dabei, sein innerliches Schema eines Bewegungsablaufes mit dessen tatsächlicher Durchführung zu vergleichen und gezielt Korrekturen vorzunehmen.