5.3.3.1 Kriterien zum Subprozess der Verfügung

Der erste Subprozess im Teilprozess der Reaktivation von Erfahrungen, die an die Interaktion mit Medien und deren bedingende Logiktypen gebunden sind, kann als Verfügung gekennzeichnet werden. Nach der Aktivation und der Manifestation sollten die Medien für eine Reaktivation zur Verfügung stehen. Die mit dem Subprozess der Verfügung verbundenen Bedingungen für die Interaktion sind hinsichtlich jeder medialen Logik durch ein spezifisches Kriterium zu charakterisieren. Bezüglich der organischen Logik ist das Kriterium der Vergegenwärtigbarkeit wichtig, für die kontextuelle Logik das Kriterium der Erreichbarkeit und für die standardisierte Logik das Kriterium der Decodierbarkeit.

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  • Verfügung > Zum Kriterium der »Vergegenwärtigbarkeit« bezüglich der organischen LogikHinsichtlich der Interaktion mit Medien, die der organischen Logik folgen, ist zu beachten, dass die Fähigkeit hierzu besonders stark von der Vorgeschichte einer Person und dem durch Verkörperung manifestierten Erfahrungswissen abhängt. So steht vielen Menschen das Fahrradfahren im Prinzip zur Verfügung, da sie jederzeit ein Rad besteigen und losfahren könnten, allerdings wäre es sicher für einen Großteil problematisch, eine vorgegebene Wegeführung mit einigen Schwierigkeitsgraden abzufahren. Auch das Aufsagen einer kurzen Grußformel wäre für die meisten Menschen eine einfache Aufgabe, wogegen es ihnen schwer fiele, eine kleine, freie Begrüßungsrede zu halten. Die Reaktivation von geistigen oder körperlichen Erfahrungen im Umgang mit…
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  • Verfügung > Zum Kriterium der »Erreichbarkeit« bezüglich der kontextuellen LogikBezüglich der Nutzung und Reaktivation von Medien mit kontextueller Logik lässt sich als wesentlicher Einfluss auf die Erfahrung im Subprozess der Verfügung das zum Erreichen des Mediums notwendige Bemühen hervorheben. So ist ein Theaterbesuch für Stadtbewohner relativ leicht ohne weite Anfahrten zu realisieren. Findet allerdings nur eine Vorstellung statt, ist langes Anstehen für die Karten oder den Einlass nötig. Als Bedingungen für die Erfahrung im Subprozess der Verfügung werden daher besonders räumliche und zeitliche Distanzen empfunden. Die Qualität dieser Empfindung wird durch das Kriterium der Erreichbarkeit erfasst. Hierbei sind zwei Akzente hervorzuheben. Erstens wirkt es positiv auf die Erfahrung, wenn…
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  • Verfügung > Zum Kriterium der »Decodierbarkeit« bezüglich der standardisierten LogikDas Wissen um den verwendeten Code und die Handhabung der Materialien beeinflusst die spätere Reaktivierung. Beispielsweise bleibt der Erkenntnisstand der Inkas rätselhaft, weil es bis heute nicht gelungen ist, die komplexe Codierung durch farbige, geflochtene Schnüre aufzulösen. Gespeicherte Formen von Erkenntnis entfernen sich zunehmend von deren Entstehungsprozess. Nach der Entwicklung eines Objekts, beispielsweise eines stabilen Holzstuhls, kann der Stuhl zunächst als Anschauungsobjekt zur Anfertigung einer Kopie dienen. Im folgenden Schritt einer zunehmenden Codierung des Wissens, das zur Fertigung des Stuhls notwendig ist, könnten Schablonen zugeschnitten werden, mit deren Hilfe der Stuhltyp immer wieder auch ohne reales Vorbild nachzubauen wäre. In…
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