Als dritter wichtiger Subprozess der Aktivation als Teilprozess der Interaktion mit Medien, ist neben Erzeugung und Verbesserung die Entwicklung zu untersuchen. Auch dieser Subprozess der Aktivation von Medien unterliegt den Bedingungen der medialen Logiken, wird aber nicht von ihnen beherrscht. Ohne das menschliche aktivierende Tätigsein als Antrieb können sich Medien zwar eigendynamisch verändern und zufällig eine Verbesserung oder Verschlechterung eines Zustands bewirken, sie entwickeln sich jedoch nicht im Sinne einer verselbständigten Evolution. Für die Entwicklung auf ein antizipiertes Ziel hin ist der aktive menschliche Einsatz notwendig (vgl. Kapitel 6). Zum Erfolg dieser Aktivität mit dem Ziel der Entwicklung gehört zur weltbezogenen, interaktiven Erfahrungsdimension das Kriterium der Trainierbarkeit für Medien mit organischer, die Vernetzbarkeit für solche mit kontextueller und die Systematisierbarkeit für Medien mit standardisierter Logik.
:: Mehr zum Thema ::
- Spielerisch werden die Grenzen der organischen Logik erforscht und mittels Variieren deren Möglichkeiten entfaltet. Diese Vielfalt bündelt sich durch die Auswahl eines angestrebten Ziels und entwickelt sich durch Trainieren weiter auf ein spezifisches Konzentrat der organischen Medien hin. Jedes Individuum stellt eine solch einzigartige Ausformung der organischen Medien dar. Dieses Kriterium ist mit dem Begriff »Trainieren« bezeichnet, weil dieser deutlicher als der in diesem Zusammenhang ebenfalls mögliche Begriff »Lernen« mit der Bedeutung von körperlichem Einsatz verbunden wird. Auch geistige Fähigkeiten sind ohne körperlichen Einsatz nicht entwickelbar. Durch Training werden die körperlichen Potentiale zu gezielt einsetzbaren Medien ausgeformt, egal ob sie…
- Die Entwicklung als dritter Teilschritt der Aktivation von Medien mit kontextueller Logik erfolgt durch ihre zunehmende Vernetzung und dadurch erleichterte Ausbaufähigkeit im Lebenskontext. Selten findet eine kontextbezogene Interaktion mit nur einem Medium statt, meist werden mehrere Medien in unterschiedlichen Kombinationen parallel genutzt. So gehört zu einem Kinobesuch beispielsweise auch die Straßenbahnfahrt oder der anschließende Besuch in einem Lokal. Durch diese Vernetzbarkeit und gleichzeitige Präsenz entwickelt sich im Erfahrungsprozess erst der Eindruck, einer kontextuellen Logik. Indem diese keinen fixen Rahmen vorgibt, verschiedene Handlungsalternativen offen lässt und somit weiterentwickelbar angelegt ist, entspricht sie dem Kriterium der Vernetzbarkeit. Das situative Potential von Design…
- Durch die Simulierbarkeit sind Medien mit standardisierten Logiken korrigierbar. Dadurch ist eine wesentliche Voraussetzung für das Kriterium der Systematisierbarkeit der schwerpunktmäßig auf Medien mit standardisierten Logiken ausgerichtete Interaktion als zielgerichtete Entwicklung und zunehmende Festigung von ausgewählten Lösungsalternativen gegeben. Trotzdem wird durch die Systematisierbarkeit als dem dritten Aspekt der Aktivation einer standardisierten Logik kein starres, sondern ein dynamisches System erzeugt. Im Unterschied zu der fixierenden Manifestation von Medien gehören zur Systematisierbarkeit noch die entwickelnden Prozesse des Definierens von und des Operierens mit Variablen, Konstanten und Parametern. Das Kriterium der Systematisierbarkeit bezüglich der Entwicklungsfähigkeit von einmal aktivierten standardisierten Medien hängt nicht vom…