Zum Subprozess der Befähigung in Relation zu Medien mit standardisierter Logik gehört es, sich das entsprechende Wissen, das zur Interaktion mit diesen Medien notwendig ist, anzueignen. Je komplexer dieses Wissen ist, desto schwieriger wird es für Nichtfachleute sich am Prozess der Nutzung oder Reaktivation zu beteiligen und umso härter und unveränderbarer werden die Bedingungen, die durch Medien mit standardisierter Logik für ihre Erfahrung vorgegeben sind. Der bedingende Einfluss auf die Erfahrung im Subprozess der Befähigung ist daher durch das Kriterium der Vorinformiertheit zu untersuchen und zu bewertet. Ein gewisses Maß an Vorinformation ist hinsichtlich jeder Interaktion mit standardisierten Medien unvermeidlich. Doch ist es keinem Laien zuzumuten, sich zur Nutzung dieser Medien das gesamte Fachwissen anzueignen. Dem Kriterium der Vorinformiertheit entsprechend muss die Komplexität des notwendigen Wissens daher auf ein vertretbares Maß komprimiert oder umgeformt werden. Hierbei kommt das innovative Potential von Design zum Einsatz.
Die ästhetische Erfahrung während einer Interaktion bezüglich einem Medium mit standardisierter Logik wird durch das innovative Potential von Design verbessert, indem der nötige Grad der Vorinformation abgesenkt wird, ohne das Endresultat zu stark zu beeinträchtigen. Diese Erleichterung der Erfahrungsbedingungen im Subprozess der Befähigung nach dem Kriterium der Vorinformiertheit kann im wesentlichen durch die Kombination von neuen mit bereits etablierten und bekannten Standards erreicht werden.
Beispiel für das innovative Potential von Design
Die Programmiersprache HTML (Hypertext Markup Language) zur Erstellung von Websites ist ein Medium mit standardisierter Logik. Beim Umgang mit ihm sind die Programmiervorschriften genau zu beachten. Hierin sind Informatiker geübt, aber nicht die vielen anderen Menschen, die gerne eine Website anlegen würden. Diese müssten zunächst den Grad ihrer Vorinformiertheit erhöhen, um das Medium aktiv nutzen zu können. Den Aufwand hierfür könnten die meisten Interessierten nicht betreiben und wären somit von der mitgestaltenden Nutzung des Mediums Internet ausgeschlossen. Hier kann das innovative Potential von Design ansetzen. Aus der Kombination von HTML mit anderen Programmierstandards können Programme entwickelt werden, die bereits etablierten Softwarestandards entsprechen. Einerseits erleichtert deren gewohnte Bedienung einem Informatiklaien die Erstellung einer Website, andererseits entstehen aus der Kombination der verschiedenen Programmierstandards vielleicht neue Möglichkeiten. Diese Kombination von standardisierten Logiken und die daraus im anschließenden Interaktionsprozess hervorgehenden Innovationen tragen zur Verbesserung und Erweiterung der ästhetischen Erfahrung des Nutzers bei.