5.3.2.2 Kriterien zum Subprozess der Verbreitung

Jedes Medium, gleichgültig mit welcher Logik, wird erst dann in größerem Maße wirksam, wenn viele Menschen ihre Interaktionen darauf ausrichten. Daher ist die Vervielfältigung und Verbreitung eines Mediums ein wichtiger Subprozess zwischen Fixierung und Einprägung. Bezüglich jedem Medientyp sind besondere Bedingungen für die Verbreitung zu beachten und entsprechende Kriterien zur Beurteilung seiner Relevanz für die Erfahrung und für die Qualität der ästhetischen Erfahrung abzuleiten. Hinsichtlich der durch Verkörperung fixierten Medien ist das Kriterium der Darstellbarkeit wichtig. Die Verbreitung der materialisierbaren kontextuellen Medien erfolgt durch Reproduktion und der Einfluss auf die Erfahrung kann durch das Kriterium der Transportierbarkeit beschrieben werden. Standardisierte Medien sind durch Abstraktion zu verbreiten und ihr Einfluss auf die Erfahrung im Subprozess der Verbreitung ist dementsprechend durch das Kriterium der Abstrahierbarkeit zu erfassen.

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  • Verbreitung > Zum Kriterium der »Abstrahierbarkeit« bezüglich der standardisierten LogikMedien mit standardisierter Logik und die mit ihrem Umgang verbundenen Erfahrungen werden im zweiten Subprozess im Teilprozess der Manifestation durch eine weitgehende Ablösung von räumlichen und zeitlichen Beschränkungen verbreitet. Technische Zeichnungen abstrahieren beispielsweise durch die maßstäbliche Verkleinerung von räumlichen Bedingungen. Die moderne Zeitmessung abstrahiert von naturgegebenen Rhythmen wie den Gezeiten und dem Sonnenstand. Entscheidend für die weltweite Verbreitung einer einheitlichen Zeit ist die Passung der Zeitzonen und die Genauigkeit der Zeitmessung, nicht das individuelle Zeitempfinden. Nur solche Erfahrungen, die nicht an Raum und Zeit haften und daher abstrahiert werden können, sind in Form von Medien mit standardisierter Logik zu manifestieren.…
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