Durch die Simulierbarkeit sind Medien mit standardisierten Logiken korrigierbar. Dadurch ist eine wesentliche Voraussetzung für das Kriterium der Systematisierbarkeit der schwerpunktmäßig auf Medien mit standardisierten Logiken ausgerichtete Interaktion als zielgerichtete Entwicklung und zunehmende Festigung von ausgewählten Lösungsalternativen gegeben. Trotzdem wird durch die Systematisierbarkeit als dem dritten Aspekt der Aktivation einer standardisierten Logik kein starres, sondern ein dynamisches System erzeugt. Im Unterschied zu der fixierenden Manifestation von Medien gehören zur Systematisierbarkeit noch die entwickelnden Prozesse des Definierens von und des Operierens mit Variablen, Konstanten und Parametern.
Das Kriterium der Systematisierbarkeit bezüglich der Entwicklungsfähigkeit von einmal aktivierten standardisierten Medien hängt nicht vom Können einer Person wie beim Kriterium der Trainierbarkeit oder den Handlungsinteressen von Akteuren wie beim Kriterium der Vernetzbarkeit ab. Wichtig ist die Ausbaufähigkeit der standardisierten Logik dahingehend, daß sie zwar lineare, festgelegte Erfahrungsprozesse bei der Interaktion vorgibt, sich aber hinsichtlich gesetzter Ziele weiterentwickeln läßt. Diese Entwicklungs- und Umformungsmöglichkeiten gilt es durch das Systematisieren zu entdecken und zu aktivieren. Hiebei kann das innovative Potential von Design insbesondere im Bereich des Designmanagements wichtige Impulse geben, beispielsweise indem verschiedene standardisierte Logiken durch die neuartige Zuordnung und Wertung der beteiligten Entitäten als Konstanten, Variablen oder Parameter zu weiterentwickelten Zusammenhängen systematisiert werden.
Beispiel für das innovative Potential von Design
Das innovative Potential kann dem Kriterium der Systematisierbarkeit entsprechend im Verlauf von Produktentwicklungsprozessen zu Lösungsalternativen beitragen und die Marktfähigkeit eines Unternehmens sichern helfen. Arbeitskräfte, Fachwissen, Maschinen, Material, Anlagen und Gebäude sowie Vermarktungswege können je für sich als Medien mit standardisierten Logiken konzipiert werden, die zu managen sind. Hier findet das Kriterium der Systematisierbarkeit Anwendung, indem als konstante Größe, um die herum alle anderen Aspekte systematisch organisiert werden, kein bereits feststehendes Produkt angenommen wird. Je nach Problemlage, kann zum Beispiel das Material auf dessen Bearbeitung die Firma spezialisiert ist, die Konstante bilden, zu der dann passende Produkte zu entwickeln sind. So könnte eine Fabrik für Gummistempel andere Gegenstände aus Gummi, beispielsweise neuartige Büroutensilien fertigen und ihre vorhanden Vermarktungsstrukturen im Bürohandel nutzen. Auch die Fähigkeiten der Mitarbeiter eines Betriebes können als Konstante fungieren. Wenn traditionelle Dekors nicht mehr gefragt sind, werden zur Erhaltung der Arbeitsplätze von Dekorationsmalern in der Porzellanindustrie neuartige Dekors entworfen.
Im Bereich der Architektur sind ebenfalls Medien mit standardisierten Logiken unterscheidbar und je nach Problematik neu zu systematisieren. Beispielsweise können die infrastrukturelle Anbindung des Bauplatzes, die Funktion des Gebäudes, die Interessen der Nutzer, die ökonomische oder ökologische Bauweise als primäre Konstante und die anderen beteiligten Komponenten als Variablen oder Parameter definiert werden. Je nach Wahl der Konstante entstehen sehr unterschiedliche Konzepte.