5.3.2.1 Kriterien zum Subprozess der Fixierung

Auf die Aktivation von medialen Logiken folgt als nächster Teilprozess die Manifestation. Bezüglich dessen erstem Subprozess geht es darum, die verschiedenen, für die Erfahrung aktivierten und bereits zur Orientierung dienenden Medien in irgendeiner Form zu fixieren, um auf sie zurückgreifen zu können, ohne jedesmal den Aktivationsvorgang wiederholen zu müssen. Die spezifische Eigenlogik der betroffenen Medien gibt für diese Fixierung Bedingungen vor, welche Vor- und Nachteile für die ästhetische Erfahrung mit sich bringen.

Medien mit organischer Logik werden als subjektives Gefühl, eine gefestigte Erfahrung, ein Können, ein Wissen zu haben, durch Verkörperung fixiert. Medien mit kontextueller Logik, erhalten mittels Materialisierung eine raumzeitliche Stabilisierung. Medien mit standardisierter Logik werden durch eine explizite Codierung, Organigramme, Fachsprachen, Bildsymbole, Formeltafeln usw. fixiert. Dementsprechend ergeben sich die Kriterien Verkörperbarkeit, Materialisierbarkeit und Normbezogenheit, die anschließend zu analysieren sind.

:: Mehr zum Thema ::

  • Fixierung > Zum Kriterium der »Verkörperbarkeit« bezüglich der organischen LogikDie Fixierung der Kompetenz zur Interaktion mit Medien, welche durch die organische Logik bedingt sind, basiert darauf, dass sie sozusagen »in Fleisch und Blut« übergegangen ist. Dies betrifft die Fähigkeit einer Kassiererin zum schnellen Addieren im Kopf ebenso wie die Fähigkeit einer Sängerin, auf Anhieb den gewünschten Ton treffen zu können. Doch benötigt diese Art der Fixierung eine Unterstützung durch fortgesetztes Training. Besonders vorteilhaft wirkt sich das Kriterium der Verkörperbarkeit in künstlerischen Bereichen aus, in denen es auf die individuelle Ausprägung der Erfahrung ankommt. Von Nachteil ist aber oft der Aufwand der zur Erhaltung der verkörperten Kompetenz betrieben werden muss,…
    Tags: verkörperbarkeit, fixierung, diese, können, erfahrung, logik, medien, jedesmal, müssen, bezüglich
  • Fixierung > Zum Kriterium der »Materialisierbarkeit« bezüglich der kontextuellen LogikMedien mit kontextueller Logik sind durch ihre Materialisierbarkeit fixierbar. Dies heißt, dass ein Medium nicht für den Lebenskontext zur Verfügung stehen kann, wenn seine Materialisierung beispielsweise aufgrund der unterschiedlichen Materialien oder Bodenschätze, die der naturgegebene Lebensraum enthält, nicht gelingt. Mitbeeinflusst durch diese differierenden Anfangsbedingungen entwickelten sich verschiedene Kulturen. Heutzutage entsteht regionale Architektur nicht mehr allein wegen der verschiedenen Baumaterialien wie Sandstein oder Granit, Weich- oder Hartholz die in einer Gegend vorhanden sind und durch welche auch die Erfahrungen und Kenntnisse beispielsweise der Handwerker mitgeprägt werden. Unterschiede bei der Gestaltung der gegenständlichen Umwelt aufgrund von regionalen Materialvorkommen und dem zugehörigen traditionellen…
    Tags: materialisierbarkeit, logik, fixieren, fixierung, bezüglich, für, um, diese, erhalten, logiken
  • Fixierung > Zum Kriterium der »Normbezogenheit« bezüglich der standardisierten LogikDer erste Schritt zur Manifestation von Medien mit einer standardisierten Logik ist ihre Fixierung durch Normung. Nach einer Definition von Otto Kienzle, einem der Begründer des Deutschen Instituts für Normung eV., ist unter Normung die einmalige, bestimmte Lösung einer sich wiederholenden Aufgabe unter den jeweils gegebenen wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu verstehen. Zudem soll wie einer der zehn Grundgedanken der Normung betont durch DIN keine Weltanschauung genormt, sondern einzig der momentane technische Erfahrungsstand dargelegt werden. Bezüglich innovativen Entwicklungen im Designbereich werden fixierte Normen einerseits als stark einschränkende Bedingungen empfunden. Sie ermöglichen jedoch andererseits erst die arbeitsteilige Herstellung und intersubjektive…
    Tags: für, medien, normbezogenheit, fixierung, diese, logik, bezüglich