Jede dauerhafte Orientierung an einer typischen Organisationsstruktur wirkt auf die mitmenschliche Kooperation der Beteiligten oder auch auf die Einschätzung von an anderen Strukturen orientierten Mitmenschen zurück. Deshalb ist als dritter Teilprozess zur Erfassung der sozialen Bedingtheit von Erfahrung die Kooperation zu untersuchen. Auch dieser Prozess kann durch drei Subprozesse untergliedert und in Relation zu den sozialen Strukturen detailliert analysiert werden. Zunächst ist zu fragen, wie sich die Orientierung an einem Strukturtyp auf die Erfahrung innerer Verbundenheit zwischen den Beteiligten auswirkt. Dies betrifft den Subprozess der Verbindung. Dann wird untersucht, wodurch die Verlässlichkeit der Kooperation garantiert ist. Diese Thematik gehört zum Subprozess der Unterstützung. Schließlich wird die soziale Einstellung der Individuen, die sich aus der Orientierung an einer der typischen Organisationsstrukturen ergibt, bezüglich dem Subprozess der Begegnung thematisiert.
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- Die primäre Orientierung an einem der vorgestellten Strukturtypen muss sich nicht zwangsläufig in Form der nachfolgend beschriebenen Kriterien auf die kommunikative Dimension der Erfahrung auswirken. Es ist zumindest wahrscheinlich, dass die langfristig am gleichen Strukturtyp ausgerichtete Orientierung auch die Art des Gefühls von Verbundenheit zwischen den Beteiligten mitbeeinflusst Beispielsweise trauen die wenigsten Menschen ihrem freundlichen Nachbarn, dem sie sich bezüglich der integrativen Struktur verbunden fühlen, eine kriminelle Tat zu. Bedingende Wirkungen auf die Erfahrung bezüglich dem Subprozess der Verbindung in Relation zu den sozialen Strukturen lassen sich durch bestimmte Kriterien beschreiben und bewerten. Im Hinblick auf die integrative Struktur ist…
- Die Verhaltensorientierung an jeder der drei typischen sozialen Strukturen wirkt sich auch im kooperativen Subprozess der Unterstützung unterschiedlich auf die Erfahrung aus. Nicht mit jedem Kommunikationsbeitrag die Anforderungen erfüllen zu müssen, auch mal einen Fehler machen und sich trotzdem auf andere Menschen verlassen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen eines selbstbestimmten Lebens einerseits und für die Stabilisierung eines sozialen Systems andererseits. Die bedingende Wirkung auf die Erfahrungskreation während dem Subprozess der Unterstützung wird bezüglich der integrativen Struktur mit dem Kriterium der Hilfsbereitschaft, bezüglich der hierarchischen Struktur mit dem Kriterium der Reserviertheit und in Hinsicht auf die polyvalente…
- Die innere Orientierung an einer der unterschiedlichen Strukturen hat großen Einfluss darauf, wie sich die Individuen im alltäglichen Zusammenleben begegnen. Menschen schätzen sich gegenseitig aufgrund ihrer Position relativ zum jeweiligen Strukturtyp des sozialen Systems, an dem sie sich orientieren und im Vergleich zur je eigenen Position ein. Hierbei können Fremd- und Selbstbeobachtung stark differieren. So erträgt ein Mensch der sich am hierarchischen Strukturtyp orientiert kaum die vorbehaltlose Offenheit, mit der ihm am integrativen Strukturtyp orientierte Menschen begegnen. Umgekehrt wird ein Mensch, in dessen Erfahrung die integrative Struktur dominiert durch seine vorbehaltlose oder auch naive Einstellung von einem Menschen, für den…