4.3.2.1 Kriterien zum Subprozess der Eingliederung

Den drei untersuchten Strukturtypen lässt sich jeweils eine besonders erfolgreiche und bevorzugte Methode zuordnen, nach der neu hinzukommende, an der Partizipation interessierte soziale Akteure, seien es Kinder, Immigranten, Berufswechsler usw., selektiert und eingegliedert werden. Obgleich kein soziales System ohne die Mitwirkung individueller Akteure bestehen kann und ständig weitere Individuen für die Beteiligung gewonnen werden müssen, sind die bereits Beteiligten bestrebt, je nach Strukturtyp, die Partizipation durch bestimmte Beteiligungsvorgaben (vgl. Kapitel 4.2) zu erleichtern oder zu erschweren, bzw. das System für Kommunikationsbeiträge zu öffnen oder zu schließen. Der Subprozess der Eingliederung und sein Einfluss auf die Erfahrung lässt sich bezüglich der integrativen Struktur durch das Kriterium der Integrationswilligkeit, hinsichtlich der hierarchischen Struktur mit dem Kriterium der Rollenakzeptanz und relativ zur polyvalenten Struktur durch das Kriterium der Urteilsfähigkeit charakterisieren und werten.

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  • Die integrative Struktur steht für Partizipation grundsätzlich offen. Es werden keine spezifischen Fähigkeiten verlangt, allein auf die Integrationswilligkeit kommt es an. Der Einsteiger lernt hauptsächlich durch Nachmachen, kaum durch explizite Erklärungen. Mit der Zeit wächst er beinahe unmerklich in das System hinein. Das Lernen läuft hier sehr stark auf subliminaler Ebene ab und gelerntes bleibt daher tief im Innersten verankert. Wissen, das auf diese Weise verkörpert ist, erscheint bald so selbstverständlich zu sein, dass es für prinzipiell von jedem erschließbar gehalten wird. Fragen werden weniger verbal, als bevorzugt durch anleitendes Vormachen beantwortet. Wichtig ist nicht die Perfektion mit der die…
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  • Als Beteiligungsvorgabe für die kommunikative Partizipation an einer hierarchischen Struktur wird im Subprozess der Eingliederung eine strikte Rollenakzeptanz verlangt, die auch eine Unterordnung beinhaltet. Explizit vorgegebenes Wissen muss präzise übernommen werden. Wem dies nicht gelingt oder wer Fähigkeiten entwickelt, die nicht in das System passen, wird ausgeschlossen. Auch kann der Einstieg nicht beliebig erfolgen, er ist an die verschiedenen Stufen der Hierarchie und an die Einstufung des Einsteigers durch legitimierte Verwalter der Organisation gebunden. Bezüglich der hierarchischen Struktur hat sich der Einzelne dem System unterzuordnen. Selbst wenn er innerhalb des Systems eine höhere Position erklommen hat, gilt es, die eigene…
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  • Eingliederung > Zum Kriterium der »Urteilsfähigkeit« bezüglich der polyvalenten StrukturDa der Teilprozess der Konvention durch die den Subprozessen entsprechenden Kriterien Vielfältigkeit, Flexibilität und Alternativenbildbarkeit ausgerichtet ist, gibt es nur eine Minimalmenge an feststehendem Grundwissen, das der Einsteiger bezüglich einem sozialen System mit polyvalenter Struktur erwerben muss. Frühzeitig wird er zur Mitwirkung aufgefordert und es wird ihm zugestanden, durch seine Tätigkeit eine abzweigende Perspektive zu öffnen. Die Schwierigkeit des Einstiegs in eine polyvalente Struktur liegt nicht im Überwinden von Hierarchien, sondern im Überschauen und Auswählen des Einstiegsbereichs. Die Bewertung vieler Alternativen erfordert Urteilsfähigkeit. Ist diese nicht vorhanden, verzögert sich der Subprozess der Eingliederung. Die Beteiligungsvorgabe hinsichtlich der polyvalenten Struktur umfasst…
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