3.3.3 Subprozesse im Teilprozess der Emotion

Der psychische Bereich der Emotion hat zum einen die Funktion der abschließenden Bewertung einer Verhaltenssequenz und zum anderen die Funktion deren Verankerung im Erfahrungshintergrund. Das Gedächtnis kann emotional gefärbte Erinnerungen leichter reaktivieren und das Wertungsergebnis bleibt mit der Erinnerung an die vorhergehende Aktion verbunden und fließt wiederum in die Motivation zur nächsten Aktion ein. Für die qualitative Bestimmung eines Erlebnisses ist hauptsächlich die Emotion zuständig. Die Dynamik emotionaler Prozesse lässt sich ähnlich der motivationalen Prozesse durch einen Spannungsbogen beschreiben. Dessen einzelne Subprozesse werden im folgenden als Zuneigung, Erfüllung und Vertrauensbildung differenziert. Dementsprechend sind die emotionsbezogenen Kriterien je nach bevorzugter Verhaltenstendenz zu differenzieren und bei der Konzeption des sensitiven, animativen und impulsiven Potentials von Design besonders zu beachten.

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  • Die Konfrontation mit einem Reizangebot kann trotz motivationsbezogener Aufmerksamkeit oder kognitiver Anschlussfähigkeit zur emotionalen Ablehnung führen. Dagegen setzt sich manchmal das Gefühl der Zuneigung durch und regt beispielsweise zur Beschäftigung mit dem Eigenwert des Reizangebots an. Dem Teilprozess der Emotion kommt der größte Anteil an der subjektiven und bereits subliminal erfolgenden Bewertung des momentanen Verhaltens zu. Ein Reizangebot, dem nicht minimale Sympathie entgegengebracht wird, bleibt letztlich unwirksam. Deshalb muss der Versuch, eine elementare, über sachliches Interessen hinausgehende Zuneigung zu erzeugen, ein Hauptanliegen von jedem sein, der etwas mitteilen will. Erst aufgrund der Zuneigung als erstem Subprozess im Teilprozess der Emotion…
    Tags: zuneigung, emotion, teilprozess, kriterien, design, bleibt, bewertung
  • Zu den Emotionen, die das Erleben am intensivsten erfüllen und deren subliminale Tiefe deutlich spürbar ist, weil sie aus dem Innersten aufzusteigen scheinen und sich mit Macht ins Bewusstsein drängen, gehören Freude und Angst. Freude bezeichnet ein Erlebnis von Freiheit, Sicherheit und offener Leichtigkeit. Im Kontrast dazu gehört zur Angst das Erleben von Gezwungenheit, Unsicherheit und erdrückender Schwere. Die Intensität, Weite und Fülle dieser Gefühle kann vom Organismus nicht dauerhaft aufrechterhalten werden. Mit ihrem Abklingen bleiben positive oder negative emotionale Marker im Erfahrungshintergrund zurück, die sich auf die weitere Tätigkeitorientierung entscheidend auswirken können. Zudem drücken sie sich durch die gesamte…
    Tags: design, kriterien, erfüllung
  • Ohne Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kann ein Mensch kein selbstbestimmtes Handeln entwickeln. Das Gefühl des Vertrauens bildet sich durch Bestätigung einer Erwartung, die mit einer Tätigkeit verbunden wurde. Wenn keine Gelegenheit zur Einübung selbstbestimmten Handelns gegeben ist, wird das Vertrauen nicht an der eigenen Person, sondern an anderen Personen oder Objekten verankert. Solange Erziehungssysteme die Schüler dauerhaft in eine passive Rolle drängen und den Eindruck vermitteln, alles Wissen würde bereits feststehen und sie könnten daher fraglos ihren Lehrern und Büchern vertrauen, fördern sie das Verlangen nach einer feststehenden, verlässlichen Richtschnur an der sich eigenes Handeln risikolos orientieren kann. Alles…
    Tags: vertrauensbildung, besonders, psychische, verankerung, anderen, kriterien, verbunden