Mit der Entscheidung für eine der beiden besonders bedeutsamen Organisationsoptionen für die ästhetische Erfahrung geht die Wahl der korrespondierenden Perspektivität von Design einher. Im Zusammenhang der vorliegenden Gesamtuntersuchung ist keiner der beiden herausgestellten Optionen der Vorzug zu geben. Beide haben ihre Berechtigung in Relation zu dem Wunsch nach Verbesserung der Lebensqualität. Es geht daher nicht um eine Auswahl nach ideologischen Gesichtspunkten. Hauptsächlich muss die Lebenssituation und die Wirklichkeitskonstrukte der Menschen, die langfristig von der Verfügungstellung dieser Optionen profitieren sollen, muss in der Entscheidung für die eine oder andere Option Berücksichtigung finden.
Mit Referenz auf die Hauptprozesse der gefühlsbezogenen, der subliminalen, der sozialen und der medialen Komponente und damit den wesentlichen Einfluss der Einzelkomponenten im gesamten Organisationsprozess, ergeben sich je nach bevorzugter Option zwei Strategien. Diese können die Hauptprozesse, welche aus der Eigendynamik der zugehörigen Komponente erwachsen nicht beliebig verändern oder deren Verlauf vorausplanen. Doch mittels der Strategien sind die Hauptprozesse, Evaluation, Akkumulation, Selektion und Limitation zumindest ansatzweise in die intendierte Richtung zu lenken. Denn die Überlegungen zur Kennzeichnung des Hauptprozesses der antizipierenden Komponente zeigen, dass dieser als eine Modulation nicht als vollständige Planung oder Steuerung seiner Referenzprozesse zu konzipieren ist. Aus diesem Zusammenhang ist eine Untersuchungsmatrix ableitbar, innerhalb derer die Strategien zuzuordnen sind (vgl. Abbildung 13).
Strategien zur Kategorie der Perspektivität von Design sind den Kriterien (vgl. Kapitel 2.3, 3.3, 4.3, 5.3) zu den Kategorien der Aktualität und der Potentialität übergeordnet, da sie langfristig die Art und Weise sowie die detaillierte Umsetzung der ausgefilterten Kriterien durch Design bestimmen. Jedes der zuvor dargestellten Beispiele zur Verdeutlichung der Kriterien wäre daher in zwei Varianten entsprechend der gewählten Perspektivität und der zugehörigen Strategie auszuführen. Dies würde jedoch den Untersuchungsumfang sprengen und wenig zu dem Untersuchungsziel beitragen, ein differenziertes Modell der ästhetischen Erfahrung zu entwickeln, anhand der Kriterien und Strategien für Design begründbar abzuleiten sind. Da sich dieses Modell auf einen Beobachtungsbereich bezieht, der in ständiger Veränderung begriffen ist, kann es sowieso niemals Vollständigkeit beanspruchen.