[5.3.2.3]
Zum Kriterium der »Kompatibilität«
bezüglich der standardisierten Logik
Im Subprozeß der Einprägung werden die im Umgang mit einem Medientyp
gewonnen Erfahrungen an dem gleichen oder einem anderen Medientyp erprobt. Hierbei
sind die jeweils bereits vorhandenen Routinen der medienbezogenen Interaktion zu
berücksichtigen. Bezüglich den organischen Medien ist daher das Kriterium der
Gleichartigkeit wichtig und hinsichtlich der kontextuellen Medien das Kriterium der
Umweltverträglichkeit. Dementsprechend wird der Subprozeß der Einprägung von
Erfahrungen im Umgang mit standardisierten Medien durch das Kriterium der Kompatitibilität
zwischen den bereits vorhandenen und den neu einzubringenden Standards
erleichtert. Auf die Wichtigkeit der technischen Kompatibilität für eine kreative Interaktion
mit digitalen Geräten weist auch Donald A. Norman hin:
» Diese frühen Informationsgeräte spielen eine Vorreiterrolle. Sie könnten
umfassend erweitert werden, wenn sie alle ein gemeinsames Kommunikationsprotokoll besäßen, so
daß sie miteinander kompatibel wären und der kreative Benutzer neue, imaginative Geräte-
und Funktionskombinationen entdecken könnte.
Über kurz oder lang werden die Nutzer eigene Vorstellungen über mögliche Geräte
in Verbindung mit ihrem Tätigkeitsbereichen entwickeln: Musik, Fotografie, Adressen,
Einkaufslisten, persönliche Finanzen, Gesundheit.« (Norman, 1999, S. 28)
Das Zustandekommen von Kompatibilität als Erfahrungskriterium wird durch
das innovative Potential mittels der Einfügung neuer Verbindungselemente oder der
Umgestaltung von bekannten Bestandteilen unterstützt. Gleichermaßen wichtig
sind hierbei der technische wie der erfahrungsbezogene Aspekt von Kompatibilität. Die rein
technisch realisierte Kompatibilität bleibt wirkungs- und damit bedeutungslos,
wenn sie nicht auch in die Erfahrung einzuprägen ist.
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