[4.3.1.2]
Zum Kriterium der »Steuerbarkeit«
bezüglich der hierarchischen Struktur
Anders als in der integrativen Struktur folgt die Verhaltensorientierung
bezogen auf die hierarchische Struktur expliziten Vorgaben und Regeln. Diese dienen in
erster Linie der sicheren Erhaltung der Zielvorgabe und dem Kriterium der
Niveaudifferenzierbarkeit. Veränderungsversuche oder Experimente werden als Störfaktoren
ausgeschaltet. Die an der hierarchischen Struktur orientierte kommunikative Dimension
der ästhetischen Erfahrung ist von dem Bemühen um die Stabilität der Struktur
geprägt. Weil die Kommunikationsbeiträge in ständiger Dynamik prozessieren, muß einem
zu raschen Wandel, der in eine nicht gewünschte Richtung laufen könnte, durch
andauernde Regulierung gegengesteuert werden. Während das kollektive Design die
fatalistische Verhaltensorientierung mithilfe unreflektierter Gewohnheit unterstützt,
lenkt das distinktive Design die regulative, bewahrende und sichernde
Verhaltensorientierung durch bewußt vollzogene Wiederholungen und Bestätigungen. Es erzeut
durch klare Vorgaben an jeder Stelle der Hierarchie ein rational begründbares
Überzeugungsgefühl von Richtigkeit und Sicherheit hinsichtlich Handlungsentscheidungen.
Das Kriterium der Steuerbarkeit, ist auf die Bewahrung und Sicherung des
erreichten Ist-Zustands angelegt. Das distinktive Potential von Design kann diesem
Kriterium durch die strikte Anwendung von immer gleichen ästhetischen Mittel hinsichtlich
einer Niveaustufe und durch Wiederholungen und Bestätigungen entsprechen.
|