[5.3.2.3]
Beispiel für das adaptive Potential von Design
Nicht nur für Kinder nimmt die Interaktion mit organischen Medien einen Großteil
ihres Tuns in Anspruch, auch alte Menschen beschäftigen sich gezwungenermaßen
durch altersbedingte Veränderung mancher Fähigkeiten mit ihren organischen Medien. Das
adaptive Design kann daraufhin angelegt sein, die schwindenen Kompetenzen zu erhalten
und zu kompensieren, damit die Gleichartigkeit der Älteren mit den Jüngeren so lange
wie möglich bestehen bleibt. Dadurch ist die Vermittlungsrichtung neuer Erfahrungen von
jungen zu alten Menschen gesichert. Durch das Altern ist aber nicht nur der Verlust von
Fähigkeiten zu beklagen, sondern auch die Entwicklung neuer Erfahrungen durch die veränderte
Interaktion mit den organischen Medien festzustellen. Deren Manifestation müßte
durch die Vermittlungsrichtung von den Alten zu den Jungen erfolgen, denn diese
Erfahrungen könnten den Jüngeren später einmal zugute kommen. Daher müßte nun zur
Herstellung einer Gleichartigkeit zur Vermittlung der Erfahrungen in umgekehrter Weise die
organische Logik der jungen Menschen an die der alten Menschen angepaßt werden. Dies schafft
der »Age Simulator« von der Firma Meyer-Hentschel Consulting mit Sitz in Saarbrücken.
Ein Kopfhörer dämpft und vermischt die Klänge, eine enger Anzug verhindert flotte,
kraftvolle Bewegungen und Bleisäcke an den Hosen erschweren das schnelle Gehen. Speziell
präparierte Handschuhe setzen die Fingerfertigkeit herab und ein Helm verkleinert und
trübt das Gesichtsfeld (vgl. Spiegel Spezial Nr. 2/1999, S. 52). Einem Designer, der in diesen
Age Simulator schlüpft, fällt es sicher leicher, altersgerechtes Design zu entwickeln. Dieses
Anliegen hat sich die von Roger Coleman begründete Arbeitsgemeinschaft DAN, Design
for Ageing Network, zum Ziel gesetzt.
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