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3.3.1.2 Kriterien zu Subprozeß der Kanalisierung

Der Subprozeß der subliminalen Kanalisierung wirkt sich zweifach aus. Einerseits werden bestimmte Reizereignisse, die zwar nicht zum bekannten Erfahrungshorizont eines Menschen gehören, sich in ihrer sinnlich erfahrbaren ästhetischen Verfaßtheit aber in das Bekannte eingliedern lassen, manchmal bereits auf subliminaler Ebene ausgefiltert und gelangen nicht in das Bewußtsein. Diese Vorauswahl entlastet das Bewußtsein und kann als ein Schutz oder als Konzentrationshilfe fungieren, erschwert aber auch das Lernen von Neuem. Andererseits werden durch die Kanalisierung diejenigen Reizangebote ignoriert, die nicht mit dem gegenwärtig verfolgten Motivationsziel in Zusammenhang zu bringen sind. Wer Hunger hat, sich innerlich traurig fühlt oder gerade bemüht ist, eine Abkürzung für die Verkehrsumleitung zu finden, läßt sich nicht so leicht durch andere Reizangebote ablenken. Um die Motivation bezüglich langfristig erreichbarer Ziele aufrechzuhalten ist immer wieder bewußte Reflexion und Konzentration nötig, denn die wechselhafte, situationsbezogene subliminale Kanalisierung kann auf ein bewußt eingeschlagenes Tätigkeitsziel hin rasch ablenkend auswirken. Der Einfluß des subliminalen Subprozesses der Kanalisierung auf die Erfahrung kann im Bezug auf die somatische Tendenz durch das Kriterium der Bedürfnisgerechtheit, hinsichtlich der introvertierten Tendenz mittels dem Kriterium der Befindlichkeit und in Relation zur explorativen Tendenz mit dem Kriterium des Angeregtheit untersucht werden.

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