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1.4.1 Komponenten zum Teilprozeß der ästhetischen Erfahrung

Trotz der Intention, die Vielfältigkeit der Erfahrungskreationen aufgrund verschiedener Grundlagen zuzulassen, muß eine kritisierbare, mit anderen Theorien vergleichbare Theorie in sich selbst kohärent aufgebaut sein und eine modellhafte, einheitliche Sichtweise auf ihren Problembereich darstellen. Diesen Gedanken stellt Nelson Goodman seinen Überlegungen zu den vielen gleichberechtigt nebeneinanderzustellen Weisen der Welterzeugung voraus.

»Die Bereitschaft, alternative Welten anzuerkennen, kann zwar befreiend sein und Hinweise auf neue Forschungswege geben, aber wem alle Welten gleich willkommen sind, wird keine erbauen. Die bloße Anerkennung der vielen verfügbaren Bezugsrahmen liefert keine Karte der Himmelsbewegungen; die Einsicht, daß alternative Grundlagen wählbar sind, bringt keine wissenschaftliche Theorie und kein philosophisches System hervor; das Bewußtsein von verschiedenen Sehweisen malt keine Bilder. Ein großzügiger Geist in kein Ersatz für harte Arbeit.« (Goodman, 1995, S. 36)

Mit der vorliegenden Untersuchung wird der Versuch unternommen, in diesem Sinne eine in sich stimmige, nicht beliebige, sondern diskussionsfähige Theorie für die Relation von ästhetischer Erfahrung und Design zu entwickeln. Grundlage hierfür ist die Modellierung der wirklichkeitsbildenen Basis von Erfahrung und dem Verständnis von ästhetischer Erfahrung und Design als deren Teilprozesse, die bezüglich dieser Untersuchung besonders hervorgehoben werden. In Relation zu typischen Orientierungen, welche die Erfahrung annehmen kann, sind fünf Komponenten der ästhetischen Erfahrung und drei Arten der Korrespondenz zum Prozess von spezifischer Gestaltung oder Design unterscheidbar. Dieser Differenzierung entsprechen drei Kategorien für Design. Aus diesem Modell ergibt sich die Gliederung der Untersuchung und die Einteilung in Kapitel, die auf der Abbildung 3 dargestellt ist. In jedem Kapitel wird zunächst eine Komponente der ästhetischen Erfahrung analysiert. Anschließend wird die jeweilige Korrespondenz zu Design dargestellt. Von dieser werden Richtlinien, in Form von Kriterien für Design abgeleitet und anhand von Beispielen veranschaulicht.

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